Unsere Geschichte

Unsere Geschichte von 1929-

Unsere Geschichte im Überblick

Vom Kindergarten zum Familienzentrum

1929-

1927 wurde die Hedwigschule auch höhere Töchterschule erbaut, in der auch ein Kindergarten seinen Platz finden sollte. In der Gründungsurkunde werden die Thuiner Ordensschwestern mit der Leitung beauftragt.

Es dauerte dann aber noch zwei Jahre bis die Genehmigung für einen Kindergarten vorlag. Damalige Leitung war M. Samuele Berkenkopf. Von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr wurden 40-50 Kinder in zwei Gruppenräume betreut.

Eine gravierende Änderung in der Kleinkinderbetreung trat 1939 , dem jahr des Kriegsbeginn ein. Nach zehnjähriger segensreicher Tätigkeit mussten die ordenschwestern die leitung einstellen. Die Trägerschaft bekam die NSVolkswohlfahrt. Der NSV richtete in einem Gebäudetrakt (heute Polizei Prinzenkamp) einen neuen Kindergarten ein. Die Kinder waren von 8.00 bis 17.00 Uhr. Zum spielen gingen die Kinder Kinder im Park beim Ludmillenhof.

Als der 2. Weltkrieg im April 1945 für die Gemeinde Sögel mit einer furchtbaren Katastrophe zu Ende ging, musste auch der 1939 eröffnete Kindergarten der NS Wohlfahrt schließen. Das Inventar des Gebäudes am Prinzenkamp, das früher als Jugendherberge diente, wurde kriegsgeschädigten Familienüberlassen. Die Räume wurden zum Notasyl für obdachlos gewordene Familien.

Nachdem die Hedwigschule (jetzt Oberschule am Schloss) durch Bombardierungen stark beschädigt im August 1945 nicht mehr durch das kanadische Generalhospital belegt war, konnten dort drei große Klassenräume für den Kindergarten hergerichtet werden. Eine Betreuung von Kindern war nötiger denn je aufgrund des anhaltenden Zustroms von Evakuierten, Flüchtlingen und Vertriebenen

150 Kindergartenkinder und Schulkinder (die Grundschule war noch nicht wiedereröffnet worden) fanden dort eine neue Betreuung.

Ziel der pädagogischen Fachkräfte war die Aufarbeitung von Kriegserlebnissen und Ängsten.

Da im Dezember 1945 die Mittelschule in der Hedwigschule wiedereröffnet werden sollte, war offiziell für den Kindergarten kein Platz mehr.

Der Schulverein, der von 1929-1939 Träger des 1. Kindergartens mit der Leitung Sr. Samuele in Sögel war, bemühte sich 1945 gemeinsam mit der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde um eine Lösung.

Eine Baracke, einst ehemaliges Reichsarbeitsdienstlagers am Sportplatz wurde gekauft. Schülerinnen aus dem Internat halfen u.a. beim Abbruch und Wiederaufbau direkt neben der Hedwigschule (ist heute noch zu sehen) mit.

Mit finanzieller Hilfe der Gemeinde konnte dann im Frühjahr 1949 in diesem „Behelfskindergarten“ der Betrieb aufgenommen werden. In den ersten Jahren nach Kriegsende leitete Sr. Ignatia den Kindergarten. Es besuchten 100 Kinder, die täglich mit einem Löffel Lebertran versorgt wurden, die Einrichtung. Gemeinsam wurde gefrühstückt und zur Toilette gegangen. Für Bastelarbeiten standen alte Röntgenplatten, Tapetenreste, Buchhüllen und Reste zur Verfügung.

In der Holzbaracke gab es zwei Gruppenräume mit Wasch- und Toilettenraum mit 4 Toiletten ohne Spülung. Geheizt wurde mit einem Kohleofen. Um 8.30 Uhr wurden die Kinder im Dorf eingesammelt und um 11.30 Uhr ging es zurück durch die Clemenswerther Allee.

Unter der Leitung von Sr. Gerburg gab es auch den Kindergarten am Nachmittag und 1955 wurde das bis dahin größtes Sommerfest unter der Leitung von Sr. Gerhilde veranstaltet.

Pfarrer Georg Wolters setzte sich dann für einen Neubau ein, dessen Eröffnung 1958 er nicht mehr erlebte.

Der neue Kindergarten am Markt konnte zunächst 120 Kinder aufnehmen. Sr. Reinhild und drei Mitarbeiterinnen waren verantwortlich für den Umzug von der Baracke in die neuen Räumlichkeiten. Durch Glaswände und Türen konnte im Untergeschoss vom Geschäftszimmer der Leiterin in fünf Tagesräume von ca.20-29 qm eingesehen werden.

Es gab einen großen Waschraum für alle Kinder. In den oberen Räumen wurde eine Klausur für die Schwestern eingerichtet. Die Finanzierung von damals 115.000 DM wurde von der Gemeinde und dem Landkreis übernommen. Der Elternbeitrag für ein Kind belief sich monatlich zwischen 4-8 DM.

Als die Landesverwaltung die genehmigten Plätze für Kinder auf 60 reduzierte, wurden auch nachmittags Kinder angemeldet. Die Öffnungszeiten waren von 8.00 Uhr – 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr -17.00 Uhr. Das Mittagessen wurde zu Hause eingenommen.

1963 übernahm Sr. Aloysiana die Einrichtung. Die 60 er Jahre beinhalteten viele Reformen von der Nothilfeeinrichtung zur Bildungsinstitution, die sie auch umsetzte.

Für 76.000 DM wurde 1967/68 zwei Gruppen mit je 50 qm angebaut. Somit konnten 100 Kinder betreut werden. 1972 wurde ein noch nicht ausgebauter Teil des Obergeschosses mit zwei Gruppen versehen. Somit konnten 1973 insgesamt 135 Kinder vormittags und 55 Kinder nachmittags betreut werden.

Anneliese Arnken hat jahrzehntelang die pädagogische Arbeit der Kinder mitbegleitet. Auch sie hat zur Reform beigetragen mit Rahmenkonzepten, Arbeitsmappen und Monatsplänen bzw. Wochenplänen.

Die Landesregierung erstellte in den siebziger Jahren einen Bedarfsplan für Kindertageseinrichtungen. Somit stiegen Ansprüche, Raumbedarf und Ausstattung.

Dies hatte zur Folge, dass eine dritte Erweiterung geplant werden musste.

Das benachbarte ehemalige Postamtsgebäude wurde abgerissen, damit drei neue Gruppen mit drei Waschräumen und einem Büro und Halle angebaut werden konnten.

Die Baukosten von 600.000DM wurden gedrittelt auf Kirchengemeinde, politische Gemeinde und den Landkreis.

Somit konnten in 6 Vormittagsgruppen ca. 25-32 Kinder pro Gruppe, insgesamt 178 Kinder betreut werden.

1985 hat Sr. Aloysiana die Verantwortung für den Kindergarten St. Jakobus an Sr. Fransesco abgegeben. Das 60-Jährige Jubiläum wurde sehr groß gefeiert und dazu eine umfangreiche Jubiläumsausgabe erstellt.

Die Zahl der Kinder in Sögel stieg stetig und mithilfe einer Ausnahmegenehmigung wurde eine 7. Gruppe im Raum der Bewegungserziehung untergebracht.

Nun fehlte all die Jahre ein Turnraum. 1991, unter der Leitung von Sr. Benedicta gab es dann noch eine kleine Erweiterung. Die Schwestern, die in Sögel ihre seelsorgerische Arbeit taten, wie natürlich auch die langjährige Gemeindereferentin Sr. Amata bekamen ein eigenes Schwesternhaus an der Alten Poststrasse.

Somit wurde aus der ehemaligen Klausur ein Turnraum zur Freude aller Mitarbeiterinnen und Kinder!

Sr. Hildburga übernahm 1993 die Leitung des Kindergartens mit damals 175 Kindern, die von 8.00 Uhr bis 12.30 betreut wurden. Sie bereicherte auch die Gemeinde Sögel mit ihrem künstlerischen Tun.

2002 wurde erstmalig durch die seit 2001 tätige Leiterin Frau Irmgard Welling eine Integrationsgruppe mit der Gruppenleitung Monika Brüning eingerichtet. Nun war es endlich auch möglich Kinder mit besonderem Förderbedarf aufzunehmen, die sonst im Lukasheim Papenburg betreut wurden. Das Jahr 2006 war durch die Ernennung der kath. Kindertagesstätte zum Familienzentrum - durch den Landkreis Emsland -ein herausragendes Jahr.

Zu den neuen Aufgaben gehören die Koordination von Ferienbetreuung für die Grundschulkinder in der ganzen Samtgemeinde Sögel und das Management von Mehrgenerationsbegegnungen und Elternbildung. Der Bereich der Kindertagespflege durch die Fachkraft Claudia Grote ist ein weiterer Baustein und beinhaltet die Qualifizierung von Kindertagespflegekräften und deren Vermittlung. Bis zum heutigen Datum sind mehr als 50 Kräfte ausgebildet und weiterqualifiziert worden. Gleichzeitig wurde aus dem Vormittagsbetrieb ein Ganztagsbetrieb mit Öffnungszeiten von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Bei all diesen Neuerungen stand Pfarrer Bernhard Wigbers den Mitarbeiterinnen seelsorgerisch zur Seite.

Das Kindertagesstätte St. Jakobus richtete als eine der ersten Gemeinden im Landkreis Emsland 2008 eine „Krippe" für 1-3 Jährige Kinder ein. Im Gebäude der ehemaligen Elementary school der US Army, In der Von Steuben Strasse, konnten freiwerdende Klassenzimmer dazu genutzt werden. Durch die Trennung von Haupt-und Grundschule 2009 wurden alle Räume der früheren Schule frei.

Der Gemeinderat entschied sich für die weitere Nutzung des Gebäudes und richtete in den Sommerferien 2009 einen weiteren Kindergarten „Arche Noah" in Trägerschaft der kath. Kirchengemeinde unter der Leitung von Heike Rohe mit drei „Krippen" und zwei Vormittagsgruppen für 3-6 Jährige ein.

Das Gebäude der Kindertagesstätte St. Jakobus - Am Markt - ist mit den Jahren abgängig geworden. Energetisch war der Anbau von 1978 katastrophal. In kalten Wintern konnte an einigen Tagen nicht ausreichend geheizt werden. In dem eigentlichen Bau von 1958 lagen noch Leitungen direkt im Boden. Nach einer Machbarkeitsstudie erklärte man eine Sanierung für zwecklos, da zudem auch noch hohe Kosten für die neuen Raumstrukturierungen, die nicht mehr den Standards entsprachen, zu erwarten waren.

Bei den Überlegungen für einen Neubau, stellte sich die ehemalige Berufsschule als möglicher neuer Standort zur Verfügung. Die Lage mitten im Ort, aber nicht an der Hauptverkehrsstraße wie bislang, auf einem parkähnlichem 6.000qm Grundstück mit hohem Baumbewuchs, gab schließlich den Ausschlag, das Grundstück vom Landkreis für die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte zu erwerben.

2015 wurde die neue Kindertagesstätte von Generalvikar Theo Paul und Pfarrer Bernhard Horstmann eingeweiht.

In der Ansprache von Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers betonte er, dass die Modernität des Gebäudes nicht über die wichtigste Komponente der Einrichtung hinwegtäuschen dürfe: „Es sind die Erzieherinnen und pädagogischen Mitarbeiter mit ihrer geistigen Haltung, die für die Kinder das Wichtigste sind“ Die Baukosten betrugen insgesamt 2,7 Millionen Euro und für 123 Kinder aus acht Nationen bietet dieses Haus ein Dach.

Leiterin Irmgard Welling und stellvertretende Leiterin Karina Jansen sind sich einig: „Hier haben wir ein Nest geschenkt bekommen, wo unsere Kinder sich wohlfühlen werden“

Beide Kindertagesstätten in Sögel konnten im Jahre 2015 insgesamt 228 Kinder pädagogisch bilden und betreuen.

Durch den hohen Zuzug an Familien und die Aufnahme von Menschen auf der Flucht nach Sögel im Jahre 2016 und 2017 wurde eine Ausnahmegenehmigung durch die Landesschulbehörde erzielt, um noch eine zusätzliche Nachmittagsgruppe mit 25 Kindern im Familienzentrum kath. Kindertagesstätte St. Jakobus einzurichten.

Kulturelle Vielfalt, Qualitätsmanagement, Partizipation, Elternbegleitung, Portfolio, Lern- und Entwicklungsgeschichten, Orientierungsplan, Netzwerke, alltagsintegrierte Sprachbildung, KTK Gütesiegel und Projektarbeit das sind die wesentlichen Themen in der Kindertagesstätte.

Im Jahr 2018 ist mit der Planung des Neubaus einer Kindertagesstätte an der Uhlandstrasse begonnen worden. 2019 war der Einzug der Kindertagesstätte Kunterbunt. Die Straße wurde umbenannt in Sesamstrasse.

Nach Fertigstellung 2019 können dann ca. 320 Kinder im Alter von 1-6 Jahren betreut werden.

Schon Anfang 2020 wurde allen Verantwortlichen schnell klar, dass vier Kindertagesstätten nicht ausreichen. Wie sollte man bis zum Sommer 2020 so schnell Gruppenräume bauen. Die Idee der Anmietung von Räumen entstand. Somit konnte im Sommer 2020 die Kindertagesstätte Sonnenhügel eröffnet werden.

Sögel ist ein familienreicher Ort und darauf kann eine Gemeinde stolz sein.